Geschichte

Ähnlich wie bei der Eisenbahn, so war auch in der Landtechnik anfangs Dampf die treibende Kraft. Die relativ aufwändige Betreuung und die sehr hohen Kosten der Maschinen führten in der Landtechnik jedoch schon sehr früh zum Umstieg auf den Verbrennungsmotor. Wobei in den meisten europäischen Staaten nach einem Beginn mit Petroleum- und Benzinmotoren schon bald auf die Verwendung der wesentlich sparsameren und robusteren Dieselmotoren gesetzt wurde. Dampftraktoren wurden zuvor zum Teil von den gleichen Firmen produziert, die später "normale" Traktoren auf den Markt brachten. So war zB. die Firma Lanz in Mannheim, sehr bekannt als Hersteller der legendären Lanz - Bulldog - Traktoren, zuvor ein bedeutender Hersteller von Dampftraktoren. Die weitaus größte Anzahl von Herstellern gab es jedoch in England. Marken wie Fowler, Marshall und viele andere bemühten sich um die Mechanisierung der Landwirtschaft.

Dampftraktor im Deutschen Landwirtschaftsmuseum Stuttgart - Hohenheim, Foto: Kurt Strauch (C)

links:

Stationärmotor auf Fahrgestell im Deutschen Landwirtschaftsmuseum Stuttgart-Hohenheim;

Foto: Kurt Strauch (C)

Besonders in den Anfängen der Mechanisierung kamen häufig einzelne, universell verwendbare Motore, sogenannte Stationärmotore, zum Einsatz. Diese wurden oft auf ein Fahrgestell montiert, damit sie ortsunabhängig (eben nicht mehr nur stationär) an verschiedenen Maschinen als Kraftquelle eingesetzt werden konnten (zB. an Generatoren, Sägen, Pumpen, Dreschkästen uvm.). Ein Nachteil war der, dass diese Motoren immer noch einer zusätzlichen Kraftquelle zum Transport bedurften (meist ein Pferd), um sie zu den unterschiedlichen Einsatzorten zu bringen.

(C) (P) 1998 - 2024

links:                   HANOMAG WD des Deutschen Landwirtschafts-Museums Stuttgart-Hohenheim

Ein Hanomag noch mit 4- Zylinder-Benzinmotor; Später entstand aus diesem Konzept mit starken Abwandlungen und Neuerungen der erste R 28 (alt) mit Dieselmotor D 52, auf dessen Basis dann eine ganze Reihe erfolgreicher Hanomag-Großschlepper entstand (R 36, R 38, R 40) Foto: Kurt Strauch (C)

Die ersten “richtigen” Traktoren, die also neben Kraftquelle auch selbst Fahrzeug waren, ähnelten schon sehr dem, was wir auch heute noch unter dem Begriff Traktor verstehen. Während sich im grundsätzlichen Aufbau schon früh die meisten Traktoren unterschiedlicher Hersteller sehr ähnelten, wichen vor allem die Motorkonzepte in den etwa ersten 30 Jahren des Traktorbaus teils stark voneinander ab. Während die einen auf Benzin- oder damals auch Petroleummotoren setzten, wie man sie aus dem Autobau kannte, hier nur meist in einer robusteren Bauform mit geringerer Drehzahl und mehr Hubraum, schworen andere Hersteller (zB. Lanz) auf Glühkopfmotoren und wieder andere schon favorisierten schon früh den Dieselmotor, der sich schließlich auch aus wirtschaftlichen Überlegungen und wegen seiner Robustheit und Langlebigkeit durchsetzte.

Industriegeschichte + Industriekultur unter MUDB4

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